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Jemandem helfen

Hilfe für Angehörige und Fachpersonen

Was kannst du konkret tun, wenn du einen Verdacht hast oder weisst, dass in deiner Nachbarschaft, in deinem Bekannten- und Freundeskreis oder in deiner Familie jemand in einer toxischen Beziehung ist, Häusliche Gewalt erlebt oder Häusliche Gewalt ausgeübt wird?

In akuten Situationen

In akuten Situationen (Schläge, Gegenstände gehen kaputt, weinende Kinder), ist es wichtig, die Polizei (117) zu verständigen, um die Gewalt zu stoppen. Ruf im Zweifelsfall lieber einmal zu viel als zu wenig die Polizei an. Gleichzeitig ist es wichtig, dich selber zu schützen und dich nicht in Gefahr zu bringen.

Keine unmittelbare Gefahr

Wenn die Gewalt nicht unmittelbar passiert, kannst du dir mehr Zeit lassen. Du musst nichts überstürzen.

  • Es ist wichtig, dass du auf dein Bauchgefühl hörst, wenn du einen Verdacht hast.

  • Sprich die gewaltbetroffene Person an. Achte darauf, dass du mit der Person alleine bist.

  • Äussere deine Sorge um die Person. Hör der Person zu, ohne zu werten.

  • Frag die Person, welche Unterstützung sie sich wünscht. Biete konkrete Hilfe an, ohne Druck zu machen. Du kannst mit ihr zum Beispiel die Opferhilfe-Beratungsstelle anrufen oder abmachen, wie du in einer akuten Situation helfen kannst.

  • Hol dir Beratung bei der Opferhilfe, wenn du nicht sicher bist, wie du mit dieser Situation umgehen sollst. Die Opferhilfe hilft auch aussenstehenden Personen. Wenn du möchtest, kannst du die Situation anonym schildern. Die Mitarbeitenden stehen unter Schweigepflicht.

  • Sei geduldig, es braucht Zeit, Mut und Kraft, sich aus einer gewalttätigen Beziehung zu lösen.

Fachpersonen

Fachpersonen ermutigen wir, sich bei der Opferhilfe Beratungsstellen beraten zu lassen, wenn sie bei der Arbeit mit Fällen von Häuslicher Gewalt konfrontiert sind. Bei Interesse an Weiterbildungen verweisen wir auf das Angebot der Bildungsstelle Häusliche Gewalt .