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Lebst du in einer toxischen Beziehung?

  • Sagt dir dein Partner oder deine Partnerin, dass du nichts wert bist?

  • Wirst du ständig kontrolliert – wo du bist, mit wem du dich triffst, wann du nach Hause kommst?

  • Erlebst du übertriebene Eifersucht?

  • Droht er oder sie, dich zu verlassen, wenn du nicht tust, was dir gesagt wird?

  • Machst du dir Sorgen um jemanden, der in einer toxischen Beziehung lebt?

  • Manipulierst du deinen Partner oder deine Partnerin?

Häusliche Gewalt beginnt nicht erst mit einem blauen Auge, sondern oft bereits viel früher und ohne sichtbare Verletzungen. Sie fängt vielfach subtil und schleichend an. Indem du ständig kontrolliert und erniedrigt wirst oder indem dir gedroht wird.

Du hast das Gefühl, etwas stimmt nicht, bist aber nicht sicher,
ob du in einer toxischen Beziehung lebst?

Wenn es dir zu viel wird, hol Hilfe.

Toxic Love

Was ist Toxic Love?

Von toxischen Beziehungen spricht man, wenn in einer Paarbeziehung vor allem psychische Gewalt angewendet wird wie Kontrolle, starke Eifersucht, Manipulation. Es kann in toxischen Beziehungen aber auch zu physischer Gewalt kommen.
Dieser Fragebogen hilft dir bei der Einschätzung, ob deine Beziehung toxisch/gesund ist: Fragebogen – withyou (with-you.ch).

Was ist psychische Gewalt?

Psychische – oder auch kommunikative – Gewalt meint den Einsatz von verbalen Mitteln, um jemanden zu dominieren, zu kontrollieren, zu demütigen oder emotional zu verletzen. Diese Art von Gewalt führt zu einer Zersetzung des Selbstwertgefühls und zur Isolation des Opfers. Kommunikation ist ein wichtiger Faktor für eine gesunde Beziehung. Kommunikative Gewalt ist ein Hinweis für eine nicht funktionierende, toxische Beziehung.

Für Aussenstehende kann es schwierig sein, zu verstehen, weshalb Betroffene in einer toxischen Beziehung bleiben. Die Gründe dafür sind vielseitig: Einschüchterung, ein Gefühl von Machtlosigkeit, Sehnen nach den «guten Zeiten», Versprechungen auf Besserung, finanzielle Abhängigkeit oder gemeinsame Kinder.

Was ist Häusliche Gewalt?

Häusliche Gewalt ist der Oberbegriff, wenn es um Gewalt in einer aktuellen oder aufgelösten Paarbeziehung, aber auch um Gewalt innerhalb der Familie geht. Selbst wenn das Paar oder die Familie getrennt wohnt. Die meisten Fälle Häuslicher Gewalt treten innerhalb der Partnerschaft auf. Die partnerschaftliche Gewalt hat in Familien direkte Auswirkungen auf die Kinder, welche die Gewalt direkt oder indirekt miterleben.

Häusliche Gewalt hat viele Facetten und kann in verschiedenen Formen und Konstellationen auftreten:

  • Psychische Gewalt: Beleidigungen, Einschüchterungen, Anschreien, Abwertungen, Demütigungen, Erzeugung von Schuldgefühlen, eifersüchtiges Verhalten, Einschränkung des sozialen Lebens, Verbot oder Kontrolle von Familien- und Aussenkontakten, Erleben von Häuslicher Gewalt im Elternhaus

  • Wirtschaftliche Gewalt: Arbeitsverbot, Zwang zur Arbeit, finanzielle Kontrolle, Beschlagnahmung des Lohns, finanzielle Ausbeutung einer Person

  • Körperliche Gewalt: Ohrfeigen, Stossen, Treten, Beissen, Kratzen, Nachwerfen von Gegenständen, Faustschläge, Würgen, Verbrennen

  • Sexualisierte Gewalt: Aufdringliches Zu-Nahe-Kommen, sexuell anzügliche Sprüche, unerwünschte Berührungen, Küsse, Belästigung, Entblössen, Zeigen von pornographischen Bildern und Filmen, Zwang zu sexuellen Handlungen, versuchte oder angeführte Vergewaltigung

  • Stalking: Wiederholtes Bedrängen, Nachstellen oder Auflauern

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der Fälle von Häuslicher Gewalt ereignen sich in Paarbeziehungen
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wurden 2022 aufgrund von Häuslicher Gewalt getötet, 18 davon waren weiblich
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Straftaten aufgrund von Häuslicher Gewalt wurden im Jahr 2022 verzeichnet

#STOPPHÄUSLICHEGEWALT

Liebe ist Vertrauen, nicht Überwachung.

Wenn du von deiner Partnerin oder deinem Partner ständig kontrolliert und überwacht wirst, kann das ein Anzeichen von psychischer Gewalt oder einer toxischen Beziehung sein. Dazu gehören Bemerkungen wie:

«Schick mir dein Standort, ich will wissen, wo du bist».

«Ich möchte nicht, dass du dich mit deiner Familie triffst.»

«Du gehst nicht ohne mich aus!»

Überwachung zeigt sich etwa dadurch, dass deine Partnerin oder dein Partner häufig deine Anrufe und Nachrichten kontrolliert, ungewollt irgendwo auftaucht, dir deine Hobbys verbietet oder dich nicht mehr aus dem Haus lässt.

Das macht dich abhängig von dieser Person und kann dazu führen, dass du sozial isoliert wirst und deine Familie und Freunde kaum oder gar nicht mehr siehst. Auch kannst du dadurch dein Selbstwertgefühl und die Kontrolle über dein Leben verlieren. 

Wenn du merkst, dass deine Beziehung nicht gesund – also toxisch – ist: Lass dich kostenlos und anonym bei der Opferhilfe oder einer spezialisierten Beratungsstelle beraten. Dort arbeiten Fachpersonen, die dir eine fachliche Meinung sowie eine Aussensicht auf deine Situation geben und dir aufzeigen, welche konkreten Handlungsoptionen du hast. 

Denn Liebe ist Vertrauen, nicht Überwachung.
Liebe ist Unterstützung, nicht Unterdrückung.

Toxische Beziehungen können sich durch Unterdrückung und fehlende Wertschätzung oder Unterstützung auszeichnen. Wenn dich deine Partnerin oder dein Partner ständig abwertet, erniedrigt oder beleidigt. Dieser Prozess kann schleichend passieren.

Warnsignale sind, wenn du von deiner Partnerin oder deinem Partner oft Sätze zu hören bekommst wie:

«Du kannst nichts.»

«Ohne mich wärst du nichts.»

«Du spinnst.»

«Wie kann man nur so blöd sein.»

«Gibt es irgendetwas, was du kannst?»

Es ist wichtig, den Warnsignalen nachzugehen, wenn du merkst, dass deine Partnerin oder dein Partner dich abwertet und klein macht. 

Vielleicht redest du dir sogar ein, dass du es verdienst, so behandelt zu werden. Vielleicht suchst du Entschuldigungen für das toxische Verhalten deiner Partnerin oder deines Partners. Es spielt keine Rolle, warum die Person toxische Verhaltensmuster entwickelt hat. Sie muss die Verantwortung dafür tragen. 

Eine Beratung durch eine Fachperson kann dir mehr Klarheit und Perspektive über deine Situation geben. Wenn du ein ungutes Gefühl hast, in welche Richtung sich deine Beziehung entwickelt hat, raten wir dir, dich bei der Opferhilfe oder einer spezialisierten Beratungsstelle kostenlos und anonym beraten zu lassen. 

Denn Liebe ist Unterstützung, nicht Unterdrückung.
Liebe ist Respekt, nicht Erpressung.

Erpressung ist eine Form der psychischen Gewalt, die in toxischen Beziehungen regelmässig vorkommt. 

Erpressung kann sich bemerkbar machen durch Aussagen wie beispielsweise: 

«Wenn du jetzt aus der Tür gehst, siehst du mich nie wieder.»

«Wenn du mich verlässt, tue ich mir etwas an.»

«Wenn du dich trennst, siehst du die Kinder nie wieder.»

In solchen Momenten ist es wichtig, die Schuld nicht bei dir zu suchen. Denn egal, was dazu geführt hat, dass deine Partnerin oder dein Partner genervt, verzweifelt oder wütend ist, es rechtfertigt niemals erpresserische Aussagen. 

Oftmals erschweren erpresserische Aussagen die Trennung, da Angst davor besteht, dass die Drohungen in die Realität umgesetzt werden. In solch belastenden Situationen kann die Opferhilfe oder eine spezialisierte Beratungsstelle mit ihrem Fachwissen weiterhelfen und zusammen mit dir nach Auswegen aus dieser Situation suchen. 

Denn Liebe ist Respekt, nicht Erpressung.